Bundeswehr postet Hakenkreuz-Uniform auf Instagram

Trotz neuer Social-Media-Regeln

Erst vor einer Woche hat die Bundeswehr ihren Soldaten Regeln für die Nutzung von Social Media an die Hand gegeben. „Tragen Sie dazu bei, das Bild des Arbeitgebers Bundeswehr weiter zu verbessern und dessen Einbindung in die Gesellschaft zu fördern“, heißt es in dem Leitfaden unter anderem.

Die Soldaten sollen „sich und der Bundeswehr auch online Ehre machen“. Mit ihren Social-Media-Aktivitäten will die Truppe unter anderem das Interesse potenzieller neuer Rekruten wecken. Laut eigenen Angaben erreicht sie in den sozialen Medien rund 1,4 Millionen Menschen täglich.

Ein aktueller Post auf ihrem offiziellen Instagram-Kanal dürfte dem Image der Bundeswehr jedoch eher wenig zuträglich sein: In einer Instagram-Story tauchte das Bild einer Wehrmachtsuniform mit Hakenkreuzen auf – Teil einer Ausstellung des Militärhistorischen Museums Dresden. Besonders lustig fanden es die Zuständigen offenbar noch, das Foto mit dem blinkenden Schriftzug „Retro“ zu versehen. In der Bildunterschrift heißt es: „Auch Mode ist ein Aspekt. Bis heute halten sich militärische Stilelemente in der Haute Couture“.

(c) Screenshot: Instagram / Deutsche Bundeswehr

Auf eine Anfrage der „Bild“-Zeitung an das Verteidigungsministerium hin löschte die Bundeswehr das Foto. Ein Sprecher stellte auf Nachfrage klar: „Die Wehrmacht ist für die Bundeswehr in keinem Fall sinn- und traditionsstiftend“. Der Text zum Bild sei „missverständlich“ und die Story „gedankenlos und unsensibel“. Man werde nun das Gespräch mit dem zuständigen Mitarbeiter suchen.

Ganz so leicht könnte die Bundeswehr mit diesem Fehltritt jedoch nicht davonkommen. Der Grünen-Abgeordnete Tobias Linder forderte am Dienstagabend bereits Erklärungen im Verteidigungsausschuss. „Die Bundeswehr muss unverzüglich klären, wie so etwas auf ihren Instagram-Account kommen konnte“, forderte er.

 

 

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