Wie Pressestellen digitale Vorreiter werden

Künstliche Intelligenz in der PR

Dass Künstliche Intelligenz branchenübergreifend eine Schlüsseltechnologie für den künftigen wirtschaftlichen Erfolg darstellt, da sind sich die meisten Top-Entscheider in Unternehmen einig. Aber wie, wann und zu welchem Zweck sie eingesetzt werden sollte – darauf haben bis jetzt die wenigsten eine gute Antwort.

Das hat durchaus seinen Grund. Datenverarbeitung mit Hilfe einer selbstlernenden KI braucht vor allem eines: Big Data. Also große Datenmengen, mit denen das System zunächst geschult werden kann – und bei deren Analyse es später seine Stärken gegenüber Menschen ausspielen kann, die die schiere Menge an Informationen nicht verarbeiten können.

Das stellt die meisten Abteilungen in vielen Unternehmen vor ein großes Problem. Entweder sie verfügen überhaupt nicht über ausreichende Daten – oder der Aufwand, die prinzipiell vorhandenen Informationen in einer Datenbank zusammenzufassen, ist schlicht zu groß (sprich: teuer).

Online-Kommunikation: Schatztruhe für Künstliche Intelligenz in der PR

In der PR sieht die Sache ganz anders aus. Keine andere Abteilung in Unternehmen hat es so leicht, Künstliche Intelligenz einzusetzen, wie die Unternehmenskommunikation. Denn Nachrichten, Hintergrundberichte, Meinungen von Stakeholdern – all dies wird heutzutage in erste Linie über das Internet kommuniziert. Und diese öffentliche Online-Kommunikation kann leicht ausgelesen und für KI-Analysen verfügbar gemacht werden.

Durch redaktionelle Online-Publikationen und Soziale Medien steht Unternehmenskommunikatoren damit eine ungeahnt breite Datenbasis zur öffentlichen Meinung quasi frei zur Verfügung. Aussagen über das eigene Unternehmen im Web können mit vergleichsweise geringem Aufwand per Crawling automatisiert millionenfach gesammelt und in einer Datenbank zusammengefasst werden. Und damit ist die Grundlage für einen zielführenden Einsatz Künstlicher Intelligenz schnell geschaffen.

KI ermöglicht strategische Steuerung der Kommunikation

KI-Systeme können die Nennungen des eigenen Unternehmens in dieser Datensammlung fast in Echtzeit automatisiert Themenfeldern zuordnen und einer Sentiment-Analyse im Hinblick auf eine positive, neutrale oder negative Tonalität unterziehen. Die Ergebnisse dieser Analyse erlauben Unternehmenskommunikatoren nicht nur, schnell zu erfassen, was welche Quellen über sein Unternehmen und dessen Marktumfeld berichten. Sie können mit ihrer Hilfe auch frühzeitig erkennen, wenn das eigene Unternehmen im öffentlichen Diskurs mit potenziell kritischen Themen in Verbindung gebracht wird, oder in welchen Bereichen die Öffentlichkeit das Unternehmen negativ sieht. Dies erlaubt eine schnelle Reaktion und kann im besten Fall sogar Kommunikationskrisen stoppen, bevor sie ausbrechen.

Darüber hinaus lässt sich auf dieser Grundlage auch unabhängig von Krisenereignissen die Reputation von Unternehmen messen und mit der ihrer Wettbewerber vergleichen, um so konkrete Optimierungspotenziale aufzuzeigen. Auch der Erfolg von Marketing-Maßnahmen kann verfolgt und überprüft werden. Die Künstliche Intelligenz verschafft Presseabteilungen so die notwendigen Werkzeuge, um ihre Kommunikation strategisch zu steuern.

Pressestellen als KI-Pioniere

Und das ist erst der Anfang. Eine Presseabteilung, die als erstes im Unternehmen erfolgreich Verfahren der Künstlichen Intelligenz einsetzt, etabliert sich damit auch als interner Dienstleister für benachbarte Abteilungen. Sie kann zum Beispiel das Marketing mit Zielgruppen- und Marken-Analysen unterstützen, oder Leads für den Vertrieb generieren.

Fazit

Pressestellen können im Hinblick auf KI-Anwendungen zur führenden Abteilung und damit essentiellem Know-how-Träger in ihrem Unternehmen aufsteigen. Das ist eine fantastische Chance für Pressestellen, ihr Standing im Unternehmen zu verbessern und einen fassbaren Mehrwert für ihre zu Firma liefern – und zwar nicht nur für die PR, sondern auch für Marketing, Vertrieb, Risikomanagement und HR.