Wie man Fettnäpfchen umgeht

Ratgeber für Manager

Ein Lehrstück über Fettnäpfchen zu schreiben, in die andere in der Vergangenheit öffentlichkeitswirksam stolperten, ist eine ziemlich gute Idee. Schließlich lässt sich gerade aus dem Gefühl des Fremdschämens heraus oft etwas für die eigene Praxis verinnerlichen. Das haben sich auch ­Thomas Breyer-Mayländer und Sebastian Kirchner gedacht. Der Professor für Medienmanagement und der Kommunikations- und Rhetoriktrainer haben in „Manager in der Öffentlichkeit – Fettnäpfchen kennen und meiden“ insgesamt 60 Fallbeispiele und Anekdoten gesammelt. Darunter beispielsweise: Schlecker mit der fragwürdigen Kampagne „For you – vor Ort“, George Bushs Lästerpanne mit Lautsprecher und die „PR-Überdosis“ von Bettina Wulff. Aber auch Positivbeispiele werden genannt, so zum Beispiel die Führungskultur des Drogeriemarkts dm.

Zu jeder Episode sind auf einer Doppelseite in knapper Form der Akteur, die Story, das Problem oder aber der Erfolg und ein Fazit sowie Tipps aufgelistet. Besonders letztere bestehen zum Großteil leider in wenig praktikablen Allgemeinplätzen à la: „Achten Sie darauf, dass alle Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter Ihren Kunden gegenüber echte persönliche Wertschätzung entgegenbringen.“ oder „Für eine professionelle Kommunikation ist es notwendig, die eingesetzte Technik zu beherrschen.“ Sinnvoller hätte es sein können, die Zahl der Fallbeispiele zu reduzieren und diese dafür ausführlicher zu analysieren.

Eine gute Grundidee und zum ziellosen Durchblättern ­unterhaltsam – wer sich aber konkrete Tipps für die Praxis erhofft, wird enttäuscht.

Sebastian Kirchner, Thomas Breyer-Mayländer. „Manager in der Öffentlichkeit – Fettnäpfchen kennen und meiden“. Springer Gabler. 24,99 Euro.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Randgruppen-PR. Das Heft können Sie hier bestellen.

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