Wer, wie, was – Podcast

Interne Kommunikation

„Habt Ihr „Fest & Flauschig“ schon gehört? Oder „Zeit – Verbrechen“?“ Gemeint ist natürlich die letzte Folge, klar. Im Freundeskreis gehören Podcasts mittlerweile zu den festen Gesprächsthemen. Von der Anekdote bis zur seriösen Quelle werden sie zitiert und ist man kein Follower oder hat gar noch nie von bestimmten Formaten gehört, ist man irgendwie nicht auf der Höhe der Zeit. Vielleicht kennen Sie das Gefühl?

Fakten bestätigen das: „26 Millionen Menschen in Deutschland lieben Audio“, betitelt Audible die Auswertung ihres Hörkompass 2020. Die repräsentative Studie ergab, dass jeder vierte Bundesbürger mittlerweile Podcasts hört, doppelt so viele wie 2018. Die Karriere des Hörformats ist ungebremst und noch lange nicht am Ende der Leiter angekommen. Das liegt sicherlich auch am Krisenjahr 2020, in dem der Wunsch nach Information und Unterhaltung gleichermaßen gewachsen ist.

Für Interne Kommunikatorinnen und Kommunikatoren kann dies ein Weckruf sein, denn da ist sie, die ganz persönliche und direkte Möglichkeit, Mitarbeitende zu erreichen. Den Kopfhörer haben die meisten von uns ohnehin für viele Stunden täglich auf dem Kopf, da findet ein Podcast mit dem CEO schnell mal den Weg ins Ohr. Egal, ob nebenbei oder ganz bewusst, beim Spaziergang im Wald oder auf dem Weg zur Arbeit. Natürlich müssen Form und Inhalte zu den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und dem Kommunikationsmix im Unternehmen passen. Eine kritische Masse von 25 Prozent reicht allerdings aus, um auf Sendung zu gehen, denn ein gutes Format wird sich rumsprechen. Unsere Erfahrung zeigt: Podcasts werden mehr als andere Medien weiterempfohlen.

W-Fragen klären

Dafür muss das Produkt nur noch gut sein. Nehmen Sie sich also genug Zeit für die Vorbereitung und lassen Sie Ihrer Idee eine Analyse folgen, um auch wirklich Gehör zu finden. Wir empfehlen, mit diesen sechs „W“ die wichtigsten Fragen zu beantworten:

  • Wer ist der Absender des Podcasts? Ist es die Unternehmens- oder die Interne Kommunikation, die Geschäftsführung, die Personal- oder die F+E-Abteilung? Im Grunde kann – je nach Ziel des Podcast – jede Abteilung zum Absender werden, immer abhängig von der nächsten Frage.
  • Wen wollen Sie erreichen? Sind es pauschal alle Mitarbeitenden? Oder sollen in erster Linie die Führungskräfte angesprochen werden? Bleibt es bei internen Adressaten oder sollen auch externe Zielgruppen erreicht werden? Welche sind das und gibt es innerhalb dieser Gruppe einen bestimmten Fokus, den Sie setzen wollen?
  • Was sollen die Inhalte sein? Brauchen die Unternehmensnews einen Podcast? Oder soll ein bestimmtes Thema begleitet werden, beispielsweise ein Transformationsprozess im Unternehmen? Oder stellen Sie Menschen und ihre Geschichten in den Mittelpunkt? Wie immer zählt die Relevanz eines Themas – oder einer Person.
  • Wann und wie oft soll der Podcast erscheinen? Hier gilt die Empfehlung regelmäßig zu erscheinen und im besten Fall immer zur gleichen Uhrzeit am gleichen Wochentag, damit Abonnentinnen und Abonnenten sich darauf freuen und einstellen können. Anhand der ersten Themenplanung lässt sich meist schon ablesen, welcher Turnus sich anbietet und welche Dichte sinnvoll ist.
  • Wie soll Ihr Podcast aufgebaut sein? Passt ein Interview besser oder ein Monolog, oder beides? Wechseln die Gesprächspartner oder treffen sich immer dieselben Personen? Passt ein Studio zum Thema oder sind Außenaufnahmen inklusive spezifischer Geräusche ein Mehrwert?
  • Wie lang sollte eine Folge sein? Die Faustregel für interne Formate liegt bei maximal 15 Minuten, aber auch hier ist erlaubt, was passt und vor allem funktioniert. Nehmen Sie die Frage nach der Länge mit in die Analysephase und erkundigen Sie sich bei einer repräsentativen Zahl Mitarbeitender, wieviel Zeit sie einem internen Podcast widmen würden. Vielleicht werden es dann wöchentliche Snippets von fünf Minuten oder monatlich nur eine Folge von 40 Minuten.

Einen Podcast zu produzieren, nur um ihn im Portfolio zu haben, macht keinen Sinn. Nähern Sie sich dem Thema über den Bedarf und formen den Podcast um diesen Sockel herum. Wir haben bei unseren Kunden, insbesondere bei der CEO-Positionierung und im Umgang mit Krisenthemen, sehr gute Podcast-Erfahrungen gemacht. Ein Podcast füllt die große Lücke zwischen dem persönlichen Gespräch und der schriftlichen Information. Er vermittelt das Gefühl exklusiver Information und schafft Nähe und Verbindung. Und die sind gerade in unsicheren Zeiten von unschätzbarem Wert.

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