Wenn Trucker ins Schwitzen kommen

Dpok – von den Besten lernen

Die Unternehmenskampagne des Jahres kommt von DAF Trucks Deutschland. Für seine bundesweite Initiative „DAF Bockstark – Das Trucker Workout“ erhielt der Truckhersteller den Deutschen Preis für Onlinekommunikation 2018.

Die Kampagne, die der Konzern gemeinsam mit der Agentur Husare entwickelt und umgesetzt hat, soll die Gesundheit und das Wohlbefinden von Lkw-Fahrern verbessern. Dafür wurde in Zusammenarbeit mit dem Personal Trainer Marc Rohde ein Fitness- und Ernährungsprogramm aufgestellt. Im Fragebogen stellt Carlo Teichmann, PR-Chef von Husare, die Kampagne vor.

Können Sie kurz Ihre Kampagne beschreiben?

Mit „DAF Bockstark – Das Trucker Workout“ hat der Truckhersteller DAF Trucks Deutschland in Zusammenarbeit mit der Kommunikationsagentur Husare eine Initiative zur Verbesserung der Lebensqualität von Lkw-Fahrern gestartet. Diese leiden oft unter berufsbedingten Beschwerden wie Nackenproblemen, Rückenschmerzen und Müdigkeit. Eine der Ursachen dafür ist das lange Sitzen, das oft von einseitiger Ernährung begleitet wird. Den Fahrern fehlen Möglichkeiten und Anreize, gesünder zu leben und in den Pausen etwas für die körperliche Verfassung zu tun. DAF Trucks Deutschland hilft den Fahrern nun dabei, sich nicht nur in ihren Trucks wohlzufühlen, sondern darüber hinaus auch im eigenen Körper.

Kern der Kampagne ist die Webseite trucker-workout.com. Dort finden Lkw-Fahrer kostenlose Informationen, um mit einfachen Mitteln ihre Fitness zu steigern und gesunde Ernährung in den Alltag zu integrieren. Über 20 Videos mit einfach auf dem Rastplatz durchzuführenden Übungen wurden mithilfe des Personal Trainers Marc Rohde produziert und nach und nach auf trucker-workout.com veröffentlicht. Dazu gibt es Ernährungstipps und gesunde, einfache Rezepte für die Mittagspause „auf dem Bock“. Begleitet wurden die Maßnahmen in allen relevanten sozialen Netzwerken.

Was hat Sie auf die Idee für Ihre Kampagne gebracht?

Gesellschaftlicher Impuls hinter der Kampagne ist der Fachkräftemangel, unter dem auch Speditionen und Transportunternehmen leiden. Die besten Fahrer können zunehmend mit über „ihren“ Lkw entscheiden. Sie sind somit ein wesentlicher Hebel im Kaufprozess, auch für DAF Trucks Deutschland. Die Mission bei „DAF Bockstark – das Trucker Workout“ lautete: Entwickeln wir DAF zur absoluten Fahrermarke, indem wir Lkw-Fahrern markenübergreifenden Content mit Mehrwert bieten. Genau hier setzt die Kampagne mit der Einbindung der Zielgruppe und der gemeinschaftlichen Erstellung von Inhalten an.

Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere daran?

Im Mittelpunkt unserer Kommunikationsstrategie steht der Lkw-Fahrer und nicht, wie in der Branche üblich, das Produkt. Wir fokussieren uns auf ihre Lebens- und Arbeitssituation anstatt auf „Blechporno“. Zudem sprechen wir die Fahrer bewusst nicht mit erhobenem Zeigefinger an, sondern mit einer authentischen Kampagne auf Augenhöhe, die mit der Zielgruppe zusammen entwickelt wurde.

Was hat Ihre Kampagne bisher bewirken können?

Die Kampagne ist sehr erfolgreich, sowohl unter quantitativen als auch unter qualitativen Gesichtspunkten. Über 120.000 Videoaufrufe, 30.000 Seitenaufrufe und zahlreichen Live-Übungen auf dem Truck-Grand-Prix 2017 belegen den quantitativen Erfolg. Auch die positive Wahrnehmung von DAF Deutschland als Unternehmen, das sich gesellschaftlichen Themen annimmt, wurde signifikant verstärkt. Die Kampagne ist Gesprächsthema im Web mit über 20.000 Interaktionen auf Facebook, Instagram und Youtube. Viele relevante Fachmedien haben über das Thema geschrieben; Fachmagazine wie Trucker oder Fernfahrer haben bereits in den ersten Wochen über die Content-Kampagne berichtet. Sogar branchenfremde Online-Magazine wie Motortalk.de haben das Thema aufgegriffen. PR und Content Marketing gingen Hand in Hand und sorgten für eine Reichweite in Fachmagazinen von über 750.000 – bei einem Mediabudget, das lediglich im mittleren vierstelligen Bereich lag.

Würden Sie alles noch einmal genauso machen?

Grundsätzlich sind wir mit der Kampagne sehr zufrieden. Bei einer Neuauflage würden wir zwei Dinge anpassen: Erstens würden wir noch mehr Content produzieren – die Nachfrage wäre in jedem Fall gegeben. Zweitens würden wir von Anfang an den Kontakt zu potenziellen Kooperationspartnern zur Erhöhung der Kampagnenreichweite suchen, etwa durch die Zusammenarbeit mit Medienpartnern, Institutionen, Vereinen und Raststättenbetreibern als Multiplikatoren.

 

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