Weltmeister der Selbstkritik

Deutschland hat – noch vor den USA – die weltbesten Imagewerte! Und das verwundert und erzürnt wohl niemanden so sehr wie die Deutschen. In Kategorien wie „Sportliche Spitzenleistung“, „Exporte“ und „Regierung“ liegen wir vorn, ergab die Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK in 20 Industrie- und Schwellenländern. „Spiegel“, „Zeit“, „F.A.Z.“ – die Agenturmeldung wurde überall pflichtbewusst aufgegriffen, der Unterton in einer Mischung aus zaghafter Freude und Erstaunen. Und dann kamen sie nach und nach: Die Kommentare von „weltleser24“, „Pommesbude“ und Co., voller Zorn über die hiesigen Verhältnisse, altklug ermahnend, solcherlei Studien mit Vorsicht zu genießen – schließlich ist die GfK ja ein deutsches Institut und da hilft es auch nichts, dass Herr Xiaoyan Zhao aus Kalifornien die Ergebnisse verkündet. Doch wer das Luxusproblem hat, sich nach Herzenslust über das eigene hohe Ansehen zu echauffieren, hat am Ende vielleicht doch nicht das schlechteste aller Lose gezogen. Zumindest die deutschen Exportunternehmen werden an den guten Werten wohl ihr Vergnügen haben …

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