Was würden Sie mit einer Million ­Extra-Budget tun?

Wir haben Kommunikatoren gefragt...

Melanie Goel, PR & Brand Manager von Outbank

Melanie Goel (c) Blende 11 Fotografen

Melanie Goel • PR & Brand ­Manager von Outbank, einem Münchener ­Unternehmen für mobiles Banking (c) Blende 11 Fotografen

Derzeit fahren wir eine PR-Kampagne namens „Outbank on Tour“. Mitarbeiter und Nutzer unserer ­Multibanking-App senden aus dem Urlaub ein Bild mit Out­bank-Login-Screen. Alle Bilder kommen auf eine Online-Landkarte, welche verdeut­lichen soll, wie flexibel Banking sein kann. ­Hätten wir eine Million Euro für einen ­PR-Stunt, würden wir ­Periscope- und ­Facebook-Live-Aufnahmen an den verrücktesten Orten der Welt machen. Banking auf dem ­Everest, auf der weltweit höchsten Baustelle in Dubai, im freien Fall über ­Kapstadt. Banking ohne Grenzen.

 

Thomas Bucher, Pressesprecher beim Deutschen Alpenverein

Thomas Bucher (c) Tobias Hase

Thomas Bucher • Pressesprecher beim Deutschen Alpenverein (c) Tobias Hase

Für uns ist Sicherheit im Berg­sport ein großes Thema. Vor allem bei der Tourenplanung zu wissen, wie die aktuellen Bedingungen da draußen eigentlich sind. Dazu gibt es aber bislang zu wenig Infos. Obwohl jeden Tag tausende Bergsportler unterwegs sind. Warum? Sie teilen ihr Wissen über die Bedingungen, die sie auf Tour vorgefunden haben, viel zu selten. Eine groß angelegte So­cial-Media-Kampagne unter dem Motto „Teile deine Tour“ wäre für den Bergsport eine Revolution.

 

Ilka Waßmann, Kommunikationsmanagerin der Halle 45

Ilka Waßmann (c) Halle 45

Ilka Waßmann • ­Kommunikationsmanagerin der 5.000 ­Quadratmeter großen Halle 45 (c) Halle 45

Ich würde als Kommunikationsfrau einer Eventlocation das typische PR-Versprechen „Nur hier wird Ihr Event zum Ereignis des Jahres“ auf den Prüfstand stellen. Mit einem „Face it“-Experiment: Ich suche ausgewählte Spots auf jedem Kontinent und porträtiere vergleichbare Offlocations zu unserer Halle 45. Über Social-Media-Kanäle, Erfahrungsberichte und Live-Mitschnitte von Events und Stimmen der Menschen von dort soll herauskommen: Es gibt zwar überall fantastische Industrielocations, aber jede einzelne steht für ihren Standort, die Menschen und die Kultur desselbigen.

 

Nils Birschmann, Direktor Kommunikation bei der SRH Holding

Nils Birschmann (c) SHR Holding

Nils Birschmann • Direktor Kommunikation bei der SRH Holding, einem  Anbieter von Bildungs- und Gesundheitsdienstleistungen (c) SHR Holding

Bertrand Piccard hat den alten Jules-­Verne-Traum ins 21. Jahrhundert geholt. Aber seine „Solar ­Impulse“ brauchte 500 Tage! Ich würde ein neues Rennen ausschreiben: Studenten-Teams reisen in 80 Tagen um die Welt ohne einen Tropfen Sprit. Mit Elektroautos, E-Bikes, Einfallsreichtum. Unterwegs müssen sie über den E-Campus unsere Mobile-­University-Aufgaben lösen. Schon das Casting erzeugt Aufmerksamkeit. Dazu ­Live-Reportagen, Siegesfeier, Promi-Paten … ein X-Prize Race für nachhaltige Mobilität.

 

Eike Adler, Head of Global PR & Corporate Communications bei Spreadshirt

Eike Adler (c) Spreadshirt

Eike Adler • Head of ­Global PR and Corporate ­Communications bei Spreadshirt (c) Spreadshirt

Mit Kanonendonner würde Spread­shirt am 21. Juni, dem ­Internationalen T-Shirt-Tag, zu ­einer 15-monatigen Tour im ­Zeichen der Meinungsfreiheit starten. Eine internationale NGO wäre mit im Boot. Seit 15 Jahren glaubt Spreadshirt an das Medium T-Shirt. Auf der Tour durch 15 Städte (darunter London, Berlin und New York, Istanbul, Moskau und Hongkong) würden wir an einem zentralen Ort bildgewaltig eine T-Shirt-Kanone abfeuern. Auf den Shirts: Slogans – bunt, aufrüttelnd, ­international. Dazu Musik und ein interaktiver Ausstellungstruck zur Meinungsfreiheit.

 

Martin Haltermann, Pressesprecher beim MSV Duisburg

Martin Haltermann (c) Martin Schmüdderich Fotografie

Martin Haltermann  • Pressesprecher beim Fußballverein MSV Duisburg (c) Martin Schmüdderich Fotografie

Wir würden natürlich einen Weltklassefußballer für den MSV Duisburg verpflichten, der auf dem Platz so zaubert, dass er die Zebras in die erste Bundesliga zurück schießt. Neben dem Training würde er dann seine bis dato verborgenen Talente einsetzen, um seine tollen PR-Ideen einzubringen und unseren Verein mit seinen äußerst begrenzten finanziellen Möglichkeiten auch neben dem Rasen noch weiter nach vorne zu bringen.

 

Björn Berensmann, Chief Strategist bei Comprisma

Björn Berensmann (c) Comprisma

Björn Berensmann  • Chief Strategist bei der Agentur Comprisma (c) Comprisma

Meine Idee wäre ein zentrales Onlineportal, das Supermärkte, Restaurants, Haushalte et cetera mit dem Bundesverband Deutsche Tafel zusammenbringt. Mit der Hilfe von Carsharing-Partnern, Freiwilligen oder 1-Euro-Jobbern würde ein kostenloser Hol- und Bringdienst eingerichtet. Roll-out: Food-Festivals in Ballungsräumen. Im Zentrum: Ein großer Berg aus angelieferten Spenden. Fernsehköche bereiten daraus spontane Sterne-Menüs für die Besucher. Flankiert werden die Aktionen durch PR, Werbung und eine Content-Strategie.

 

Claudia Thaler, Geschäftsführerin bei Consense Communications

Claudia Thaler (c) Consense Communications

Claudia Thaler  • Geschäftsführerin bei der Agentur Consense Communications (c) Consense Communications

Mit einer Million Euro PR-Budget würden wir die Fertigungshalle einer unserer Kunden in einer virtuellen Welt nachbauen und Journalisten zu einer Werksführung mit Virtual-Reality-Brillen einladen. Der Vorteil: Sie müssen nicht selbst vor Ort sein und können am Rundgang bequem von ihrer eigenen Redaktion aus teilnehmen.

 

Nina Martin, Leiterin Kommunikation und Pressearbeit des Hebammenverbands

Nina Martin (c) Christian Plambeck

Nina Martin • Leiterin Kommunikation und Pressearbeit des Hebammenverband (c) Christian Plambeck

Der Hebammenverband realisiert aktuell bereits die Kampagne Unsere Hebammen, die mit wenig Budget, aber guten Ideen, sympathischen Unterstützern und glaubhaften Aussagen sehr hohe Reichweiten erzielt. Eine Million Euro – das könnten wir in Werbung investieren, die wir uns bisher nur mit Sponsoren leisten können. Aber eigentlich würden wir diese lieber direkt den vielen Hebammen geben, die aktuell ihre teure Haftpflichtversicherung nicht mehr stemmen können. Damit wäre schon eines der Kampagnenziele erreicht!

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe KREATIVITÄT. Das Heft können Sie hier bestellen.

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