Viele altgediente Redakteure verlassen W&V

Nach dem Abgang von Jochen Kalka

Die Redaktion des Fachmagazins W&V dünnt weiter aus. Nachdem das Unternehmen Anfang der Woche den Abgang von Chefredakteur Jochen Kalka verkündet hat, werden nun weitere Abgänge bekannt. Ein Blick ins Impressum von W&V verrät, dass dem Unternehmen viele Redakteure der ersten Stunde den Rücken gekehrt haben. Onlinerin Anja Janotta, Online-Newschefin Frauke Schobelt, Berlin-Korrespondentin Judith Pfannenmüller und die Redakteure Linda Hofmann und Leif Pellikan schreiben nicht mehr für W&V wie turi2 berichtet. Auf Nachfrage von pressesprecher bestätigt W&V die Personalien. Zwei neue Redakteure seien bereits eingestellt. Doch der Verlag plane nicht, alle Stellen neu zu besetzen.

Offiziell bekannt war bisher der Weggang von Online-Chef Frank Zimmer, Redakteurin Petra Schwegler und Chefredakteur Jochen Kalka. Viele der Personen haben das Unternehmen bereits vor Kalka verlassen. Das Team des neuen Chefredakteurs Holger Schellkopf ist damit nur noch 20 Mann stark. Einige davon arbeiten in Teilzeit. Redaktionell kümmert sich das ausgedünnte Team sowohl online als auch im Print um W&V und Lead und die Website des Kontakters.

Ein Marktführer im Niedergang

Für den jahrzehntelangen Magazin-Marktführer der Kommunikationsbranche geht es damit weiter bergab. Laut IVW sind die Auflagen im 2. Quartal 2018 im Vergleich zu 2017 um 17 Prozent eingebrochen. Nur noch 21.466 Exemplare wurden abgesetzt. Parallel dazu sinkt die Abonnentenzahl. Ein Rückgang um 4,9 Prozent auf 19.418.

Ex-Chefredakteur Jochen Kalka hat in den vergangenen Jahren vergeblich versucht, den Niedergang des Fachmagazins aufzuhalten. Zuletzt relaunchte der den Titel 2014 mit neuer Optik und Struktur. Seit Anfang diesen Jahres drosselte der Verlag die Erscheinungsweise. Statt wöchentlicher Ausgaben wird das Magazin nun noch 15 Mal jährlich veröffentlicht.

Grund für die Reduktion dürften die mit dem Auflagenrückgang einhergehenden rückläufigen Erlöse sein. 2015 meldete das Unternehmen zuletzt einen Jahresfehlbetrag von circa 1,3 Millionen Euro. 2014 lag dieser noch bei 1,8 und 2013 bei rund 2,6 Millionen Euro. Aktuellere Zahlen weist der Verlag nicht mehr aus.

 

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