USA entwickeln Software gegen Fake News

Experten sind skeptisch

Die US-Regierung will etwas gegen Fake News unternehmen. Dafür hat das Verteidigungsministerium die DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) damit beauftragt, eine Software zu entwickeln, die in der Lage sein soll, Desinformation zu identifizieren. In einem Testlauf soll das Projekt falsche Informationen aus Trainingsbeständen erkennen. Diese umfassen 500.000 Geschichten, Fotos, Videos und Audios.

Diese Trainingsphase ist auf vier Jahre angelegt. Anschließend soll das System erweitert und gegen gezielte Falschinformationen eingesetzt werden. So wolle der Staat einer Polarisierung der Gesellschaft entgegenwirken. Die Software setze auf Deep Learning und entwickle sich so ständig weiter. 

Osteuropa produziert Fake News

Das Projekt wird zu einem Zeitpunkt bekannt, an dem in den USA eine Stimmung der Unsicherheit herrscht. Die Amerikaner wollen die Wahlen zum neuen US-Präsidenten im kommenden Jahr vor gezielter Einflussnahme schützen. Die vergangenen Präsidentschaftswahlen 2016 wurden von Desinformationskampagnen in Social Media begleitet. Viele Politiker warfen Russland eine Einmischung vor. 

In Osteuropa scheinen Regierungen laut einem Bericht des Deutschlandfunk gezielt auf Desinformation zu setzen. So beschäftige allein Serbien 3.000 Menschen, die Stimmung im Netz machen sollen. Im Frühjahr 2018 verbreitete die ungarische Regierung ein Video, das den Angriff von Muslimen auf eine Kirche zeigte. Es war eine Fälschung.

Ob das neue Projekt der DARPA imstande sein wird, gegen solche Fake News in den USA vorzugehen, bezweifeln Experten. Sie sehen die Software skeptisch und fordern stattdessen neue Gesetze, die Desinformation sanktionieren. Das scheitert derzeit am Widerstand der Republikaner im Senat. Wie schwierig der Kampf gegen Fake News auch in Deutschland ist, erklärt Katharina Nachbar, Head of Communication beim Global Public Policy Institute, im Interview mit pressesprecher.

 

Weitere Artikel