Seitenwechsel: Volkswagen wirbt scharfen Kritiker von „Bild“ ab

Krisenkommunikation

Der vor allem wegen der Dieselaffäre unter Druck stehende VW-Konzern verpflichtet für seine Krisenkommunikation einen Bild-Journalisten, der bis vor kurzem zu den schärfsten Kritikern des Unternehmens gehörte. Wie Michael Manske (28) bestätigte, habe er bei Bild gekündigt und wechsle demnächst in die Unternehmenskommunikation von Volkswagen.

Der Journalist, geboren im VW-Stammsitz Wolfsburg, hatte in dem Boulevardblatt das Management des Konzerns im Zuge des Dieselskandals in den vergangenen Jahren immer wieder vehement angegriffen. Manske veröffentlichte im Jahr 2016 unter anderem einen so genannten „Wut-Brief“ mit dem Titel „Wolfsburg ist stinksauer auf Euch!“ und stellte dem damaligen VW-Cheflobbyisten Thomas Steg die Frage „Schämen Sie sich für diese Affenschande?“ in einem sogenannten „Bild-Verhör“.

Seit Januar 2018 war Manske Verantwortlicher Redakteur von Bild. Bei Volkswagen soll er sich speziell um die Krisenkommunikation kümmern. Wann genau der Ex-Journalist seine Tätigkeit für den Autokonzern beginnt, ist bislang nicht bekannt. Erst kürzlich hatte VW mit einer als drangsalierend wahrgenommenen Presseeinladung für Journalisten für Aufsehen gesorgt.

 

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