Umgerechnet 21 Euro verlangt eine Mutter aus Großbritannien von einem Fünfjährigen. 21 Euro Strafe, weil er nicht auf der Geburtstagsparty seines Kindergartenkumpels erschien und die Mutter Ausgaben hatte. Sie strebe sogar rechtliche Schritte an. Dieser Mutter möchte man doch am liebsten eins Auswischen.
Für jeden, der Inspiration für kreative Rache braucht: Seit rund zwei Wochen ist das schneller getan, als gedacht. Das australische Start-up ShipYourEnemiesGlitter.com verschickt auf Anfrage anonym einen Brief gefüllt mit Glitzer, der dem Empfänger noch lange hartnäckig Freude bereiten wird. Harmlose Rache für nur zehn australische Dollar.
Der Gründer Mathew Carpenter hatte durch „jahrelange Erfahrung als Adressat glitzernder Weihnachtspostkarten“ die Nase voll, wie er der „Süddeutschen Zeitung“ am Montag in einem Interview verriet. „Da machst du den Umschlag auf und das Zeug hängt dir tagelang im Gesicht, in Klamotten und Haaren. Der blanke Horror“, klagt der 22-Jährige. Deshalb schaltete er aus Spaß eine Webseite, auf der man mit wenigen Klicks Rache üben kann.
Dass er bereits in den ersten 24 Stunden „Abertausende“ Bestellungen verbuchen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Er forderte seine Kunden verzweifelt auf, bitte keine Glitzer-Briefe mehr zu ordern.
„Ich hasse Glitzer. Und muss mich nun ständig damit herumschlagen. Ich habe ja keine Angestellten. Also fülle ich rund um die Uhr Umschläge mit Scheißglitzer“, wählt Carpenter im SZ-Interview denselben motzenden Tonfall wie auf seiner Webseite. (Antwort auf eine Frequently asked question: „Go fuck yourself“.) Das zeigt, Rache und I-don’t-give-a-shit-Tonfall zieht bei den Usern sozialer Netzwerke.
Nun denkt bestimmt jeder gerade darüber nach, wer aus seinem Umfeld solch einen Glitzer-Rache verdient hätte. Carpenter hat jedoch endgültig genug. Seit vergangener Woche bietet er sein Start-up auf flippa.com feil. Die Versteigerung endet heute, am 21. Januar!
Übrigens, es geht auch eine Nummer größer mit dem Glitter-Katapult (Sekunde 29):
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