Die Bedeutung professioneller Pressearbeit in der Hotellerie wird häufig unterschätzt. Stellenausschreibungen zeigen, dass ein Studium an einer Hotelfachschule oder Hotelerfahrungen im Fokus stehen – ein PR-spezifische Fortbildung oder journalistische Erfahrungen werden dabei nicht immer als relevant erachtet. Viele Hotelbetriebe begreifen PR eher als Kanal, um mit werblichen Texten Angebote zu kommunizieren. Dabei haben Hotels viele Möglichkeiten, mediale Aufmerksamkeit zu erreichen. PR-Beraterin Jana Kaminski erklärt, welche Regeln beachtet werden sollten:
Tipp 1 Hotels bieten Stories jenseits der Angebotskommunikation
Hotelmitarbeiter haben viel zu erzählen: Skurrile Wünsche oder Gewohnheiten von Hotelgästen, aber auch Fakten zur Auslastung und Preispolitik können für Journalisten interessant sein. Hoteliers sollten daher weniger auf werbliche Floskeln zurückgreifen, wie „Gäste erleben in unserem Haus besten Service und einzigartige Wohlfühlerlebnisse“ und auf die Kommunikation der Speisekarte verzichten.
Tipp 2 Pressereisen – ein umstrittenes Thema
Von der Einladung zum Abendessen über Wellnessangebote bis hin zu Präsenten: Pressereisen und Journalistenraten sind in vielen Hotels gängige Praxis. In vielen Hotels reicht die Vorlage eines Presseausweises. Journalisten bekommen das volle Verwöhnprogramm, im Gegenzug berichten sie über das Hotel. Inwieweit das mit dem Berufsethos zu vereinbaren ist, steht außer Frage. Nichtdestotrotz bieten Pressereisen eine gute Möglichkeit das Hotel von der besten Seite zu zeigen und redaktionelle Berichterstattung zu generieren. Aber auch hier ist wichtig, Geschichten zu liefern. Wenn schon Pressereisen, dann zu einem Anlass, der einen Bericht wert ist. Einen interessanten Einblick in die Praxis der Pressereisen aus Journalistensicht liefert der Deutschlandfunk.
Tipp 3 Bewertungsportale: Guidelines dringend erforderlich
Tipp 4 Integrierte Kommunikation: Schnittstelle Online-Marketing & PR
Die Schnittstelle zwischen Online-Marketing und PR ist im Hotel enorm wichtig. In der Branche gibt es sehr viele Reiseblogger, die als Multiplikatoren genutzt werden sollten. Eine intensive Vernetzung vorab ist unabdingbar. Hier verschmelzen Online-Marketing und PR und sollten einer gemeinsamen Strategie folgen. Einen Beitrag zum Umgang mit Bloggern aus Bloggerperspektive bietet Reisebloggerin von travelontoast.de.
Tipp 5 Interne Schulungen sind in der Kettenhotellerie dringend erforderlich
Journalisten kommen nur selten in Firmenzentralen, sondern direkt in das Hotel, wo meist keine PR-Fachkraft vor Ort ist. Die Hotelmitarbeiter vom Empfang bis zum Management müssen daher über die Bedürfnisse von Journalisten informiert sein. Da in den wenigsten Hotels ein eigener PR-Manager sitzt, der sich um die Journalisten kümmern kann, sollte das Hotelpersonal ausreichend geschult werden. Alle Mitarbeiter sollten das Bewusstsein haben, wer der Journalist ist und wie Journalisten arbeiten. Pressemappe, Interviewpartner und Ansprechpartner für weitere Fragen sollten unbedingt bekannt sein.
Fazit
Grundsätzlich gilt: Hotels sollten sich nicht vor professioneller PR-Arbeit verschließen. Und auch wenn das Budget knapp ist und die PR-Arbeit vom Management oder Marketing übernommen wird, sollten Hotelbetriebe über Grundkenntnisse in der Öffentlichkeitsarbeit verfügen.
Kommentare
Guten Tag, wir beraten Hotels
randbemerkung
Bitte achten Sie bei Ihren Beiträgen unsere Netiquette.