„Wir müssen jederzeit flexibel reagieren können“

Wie Corona die PR verändert (3)

Am grundsätzlichen Auftrag hat sich aus Perspektive einer öffentlichen Institution wie der Stadt Köln erst einmal nichts geändert. Doch eine Krise dieses Ausmaßes erfordert in vielerlei Hinsicht neue Kommunikationsformen und ein Hinterfragen der eigenen Routine.

Wie erreiche ich weiterhin meine Zielgruppen? Was nützen mir Plakate in der Stadt, wenn diese menschenleer ist? Es ist Umdenken angesagt. So organisierten wir in Köln zum Beispiel die erste Whatsapp-Ansprache der Oberbürgermeisterin.

Wenn die Gesundheit der Menschen davon abhängt, ob wir es schaffen, die richtigen Informationen an die richtigen Zielgruppen zu kommunizieren, müssen wir jederzeit bereit sein, flexibel zu reagieren. Wir können als Kommunikatoren weniger denn je darauf warten, dass sich die Menschen ihre Informationen abholen. Wir müssen sie zu ihnen bringen.

Besonders herausfordernd ist dabei in diesem Fall der Pandemie die Masse an Nachrichten, die wir herausgeben müssen – für alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, für unterschiedliche Zielgruppen, in stets dynamischen Lagen. Hier hat in meinen Augen die Servicefunktion der Öffentlichkeitsarbeit noch viel stärker an Bedeutung gewonnen. Was darf ich? Was ist nicht erlaubt? Was gilt für meine Region? Was für meine Stadt? Wo beantrage ich Hilfen?

Ebenfalls noch relevanter als sonst ist in meinen Augen die Sensibilität bei der Ansprache und Form. Appell oder Dank an die Bevölkerung sind nicht dasselbe. Transparenz ohne Panikmache, Sachlichkeit und Verständnis dominieren. In den Hintergrund rücken dabei leider zwangsläufig die mittel- und langfristige Planung sowie die Vermittlung aktueller Entscheidungen der Stadt. Pressekonferenzen fanden in den vergangenen Wochen fast ausschließlich zu Corona statt.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe CORONA UND DIE ZUKUNFT. Das Heft können Sie hier bestellen.

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