"Alltag mit Maske" statt "Alltagsmaske"

Neue AHA-Formel

Die „AHA-Formel“ ist zu einem zentralen Begriff der Politik geworden, um die Menschen in Deutschland dafür zu sensibilisieren, dass sie dazu beitragen können, durch eigenes Handeln das weitere Ausbreiten der Corona-Pandemie zu verlangsamen. „AHA“ stand bisher für „Abstand – Hygiene – Alltagsmaske“. Ab sofort soll „AHA“ die Kurzformel für „Abstand – Hygiene – Alltag mit Maske“ sein. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium dem „pressesprecher“ auf Anfrage mit.

Das Ministerium reagiert damit in seiner Kommunikation auf die Beschlüsse der letzten Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Im Rahmen dieses Treffens wurde neben der Verlängerung des Lockdowns bis zum 14. Februar eine Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken in bestimmten Bereichen des täglichen Lebens beschlossen. OP-Masken oder alternativ Masken der Standards KN95/N95 oder FFP2 müssen jetzt in Geschäften und im öffentlichen Personenverkehr getragen werden. Auch das Personal in Alten- und Pflegeeinrichtungen ist verpflichtet, FFP2-Masken zu verwenden.

Begründet wurden die Änderungen mit der höheren Schutzwirkung von medizinischen Masken gegenüber Alltagsmasken. Viele Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Krankenhäuser fordern seit längerem dazu auf, bei Besuchen derartige medizinische Masken zu tragen, um die Menschen in den Heimen effektiver vor Ansteckungen mit dem Coronavirus zu schützen. Einige Bundesländer haben in ihren Verordnungen zusätzliche Bereiche wie Arztpraxen festlegt, in denen künftig eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung statt eine Alltagsmaske getragen werden muss.

Ein Festhalten der Bundesregierung am Begriff „Alltagsmaske“ in ihrer Kommunikation macht keinen Sinn, da sie selbst die Schutzwirkung von Stoffmasken, Schals und Tüchern vor Mund und Nase in der aktuell angespannten Corona-Situation für nicht mehr ausreichend hält und deshalb höherwertige medizinische Masken empfiehlt. Der zentrale Unterschied zwischen FFP2-Masken gegenüber Alltagsmasken ist, dass die Trägerinnen und Träger sich selbst und ihre Umgebung außerdem besser vor Ansteckung schützen, weil medizinische Masken eine höhere Virenundurchlässigkeit aufweisen. FFP2-Masken müssen mindestens 94 Prozent und FFP3-Masken 99 Prozent der Testaerosole herausfiltern. Im Frühjahr 2020 gab es einen Mangel an FFP2-Masken in Deutschland, so dass diese ausschließlich im Gesundheitsbereich und nicht im Alltag eingesetzt werden sollten. Zusätzlich kamen viele Fälschungen auf den Markt. Inzwischen sind zertifizierte Produkte in Apotheken und im Internet problemlos erhältlich. 

„Der neue Begriff wird derzeit in unserer Kommunikation umgesetzt“, teilte das Ministerium mit. Auf der Website „Zusammen gegen Corona“ nutzt das Bundesgesundheitsministerium bereits die geänderte AHA-Formel.