Männerclub ohne Männer

Sieben Sätze zur DB-Weihnachtsaktion

Was Ikea kann, können wir auch – haben sich die Adventskalenderverantwortlichen der Deutschen Bahn womöglich gedacht. Wer am 12. Dezember das Türchen öffnete, bekam als Weihnachtsüberraschung exklusiven Zugang zu einem Aufenthaltsbereich angeboten, das komplexe Passwort lautete „Männerlounge“.  Ähnlich wie im Männerbällebad zum 40. Jubiläum von Ikea im vergangenen Jahr, konnten sich die Herren mit Spielekonsolen, W-Lan und Getränken die Zeit vertreiben. Ihre Partnerinnen sollten dies nutzen, um derweil alle Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Ein wichtiger Unterschied mag sein: Zu Ikea gehen die meisten Frauen recht gern, stressige Weihnachtseinkäufe in vollen, stickigen Einkaufszentren sind jedoch für viele ein Graus. Der Kölner Stadtanzeiger war vor Ort und bilanziert: Nur einer von Fünfzig wusste das Passwort, andere schüttelten verständnislos den Kopf, einige Wartende verirrten sich zufällig in die Lounge. Das hat sie bestimmt gut gemeint, die Deutsche Bahn – bei PR-Aktionen auf Geschlechtertrennung zu setzen, ist jedoch im 21. Jahrhundert recht heikel.

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