Klartext statt Eiertanz

Die Logistikbranche beklagt sich über das eigene schlechte Image – aber tut zu wenig dagegen. Das ergibt eine neue Studie zur Pressearbeit. 69 Prozent der befragten Journalisten finden, das Bild der Gütertransporter in der Öffentlichkeit könnte besser sein. Dabei bestätigen gleichzeitig 94 Prozent, dass auch einzelne Unternehmen Einfluss auf das Ansehen der gesamten Branche haben: Journalisten wünschen sich laut Studie „Klartext statt Eiertanz“.

Aktuelle Medienbewertung

Je größer das Unternehmen, desto besser die Pressearbeit: Laut Studie vergeben Journalisten an kleine Logistikunternehmen mit bis zu hundert Mitarbeitern für die Qualität ihrer Pressearbeit die Schulnote 4,1. Große Unternehmen mit mehr als tausend Mitarbeitern erhalten immerhin eine 2,5.

Medienbewertung der Pressearbeit von Logistik-Unternehmen (c) COMSENSE

 

Killerphrasen

Immer häufiger wollen Unternehmen die journalistische Arbeit kontrollieren. Zeigen sich Redakteure trotzdem gesprächsbereit, redigieren Unternehmenssprecher in Freigabeversionen PR-Sprech hinein. Und Phrasendrescherei ist mit 75 Prozent der häufigste Fehler auf Seiten der Unternehmen und Agenturen:

Welche Killerphrasen von Unternehmen Journalisten an meisten hassen (c) COMSENSE

 

Wunschliste der Medien

Ob Pressemitteilung, -einladung oder Themenvorschlag: 18 Prozent der Medienvertreter bekommen mehr als 75 mails pro Tag, aber beinahe jeder zweite nur 25. Mehr als ein Drittel lesen die Nachrichten sofort oder innerhalb der ersten Stunde (43 Prozent). Die Öffnungsrate mit neun von zehn Emails ist laut Studie erstaunlich hoch.

Doch was wird überhaupt gelesen? Die wichtigsten Elemente einer guten Pressemittelung sind laut Umfrage ein aussagekräftiges Betreff (75 Prozent), gefolgt von gutem Bildmaterial (69 Prozent) und einem zusammenfassenden Teaser (58 Prozent). Am liebsten nutzen Journalisten die Meldung als unformatierte Word-Datei mit Bildern im Anhang.

Die Autoren

Für die nicht repräsentative Studie hat die auf Logistik spezialisierte PR-Agentur COM.SENSE aus Augsburg 600 Journalisten angeschrieben. 74 haben den Online-Fragebogen komplett ausgefüllt. 85 Prozent von ihnen sind für Fachzeitschriften tätig, für 2/3 von ihnen ist Logistik das berufliche Kernthema. Die vierte Studie ist für den Winter 2015/2016 geplant. Die aktuelle ist kostenlos bestellbar über blaas@comsense.de.

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