Kaeser ätzt gegen Musk: „kiffender Kollege“

Giftiger Tweet

„Kiffender Kollege aus den USA“, „Peterchens Mondfahrt“, „bestaunter Visonär“: Mit einem bemerkenswert giftigen Tweet gegen Tesla-Chef Elon Musk hat der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Joe Kaeser, für Aufsehen gesorgt. Beide Technologieunternehmen unterhalten enge Geschäftsbeziehungen unter anderem bei der Konstruktion von Triebwerken für Teslas SpaceX-Raketen.

Amüsante Meinungsbildung in unserem Land: Wenn ein deutscher Vorstands-Chef proaktiv sein Unternehmen auf die Zukunft ausrichtet, gilt er als „pathetisch“ oder „philosophisch“. Wenn ein kiffender Kollege in USA von Peterchens‘ Mondfahrt spricht, ist er ein bestaunter Visionär. https://t.co/zVxP1dScRl

— Joe Kaeser (@JoeKaeser) November 8, 2019

Zugleich heizte Kaeser damit Spekulationen um die ungeklärte Nachfolgefrage bei Siemens an. Roland Busch, seit 1. Oktober stellvertretender Vorstandsvorsitzender des deutschen Techhnologiekonzerns, hatte Musk wenige Tage zuvor – ebenfalls auf Twitter – ausdrücklich „als wahren Visionär unserer Zeit“ gelobt und erklärt, Siemens sei stolz, „Elons aufregende Träume zu unterstützen“. Die Diskrepanz zwischen Kaesers ätzender Beschwerde über die mediale Wahrnehmung und Darstellung Musks „in unserem Land“ und Buschs begeisterten Worten über den Tesla-Chef könnte größer kaum sein.

Great to meet w/ @elonmusk, a true visionary of our times. Talked about #FutureofMobility, rapid deployment of car charging enabling #electric mobility, advanced manufacturing & rocket engineering. We’re proud @Siemens#technology is supporting Elon’s most exciting dreams.

— Roland Busch (@BuschRo) October 31, 2019

Kaesers Vertrag bei Siemens läuft 2021 aus. Im Sommer 2020 soll der Aufsichtsrat über einen potenziellen Nachfolger entscheiden. Busch gilt seit seiner Ernennung zum stellvertretenden Vorstandvorsitzenden im September als klarer Favorit. Ab 1. Dezember übernimmt er auch den Posten des Siemens-Personalvorstandes von Janina Kugel, deren Vertrag nicht verlängert wurde.

Joe Kaeser hatte jedoch angedeutet, sich auch eine Verlängerung seines Vertrages vorstellen zu können – allerdings nicht für weitere fünf Jahre. Er ist seit 1. August 2013 Vorstandvorsitzender bei Siemens.

 

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