Wie man Energie für junge Leute interessant macht

DPOK – VON DEN BESTEN LERNEN

Erstmals wurde der Deutsche Preis für Onlinekommunikation in diesem Jahr auch in Branchen verliehen. Eine Auszeichnung in Gold ging unter anderem an den Energiekonzern Eon. Mit originellen Ideen macht das Kommunikationsteam Energie zu einem relevanten Thema für eine junge Zielgruppe. Die Mittel der Wahl sind dabei Storys auf Instagram. Kommunikationsmanager Alexander Zirkel stellt das Projekt in unserem Fragebogen vor.

1. Können Sie kurz Ihr Projekt beschreiben?

Instagram-Storys als solche muss ich den Lesern hoffentlich nicht erklären! Außerdem: Dass wir in kurzen Videoschnipseln Geschichten erzählen, die in der Regel nach 24 Stunden verschwinden, klingt ja erstmal recht belanglos. Und wenn ich jetzt noch von Tiefkühlpizza, Wackelpudding und Affenkostümen berichte, die wir als Requisiten nutzen, dann wendet sich der ein oder andere womöglich gleich mit verdrehten Augen ab.

Dabei geht es uns nicht darum, möglichst crazy zu sein. Wir wollen in einem digitalen Medium Geschichten erzählen, die Energie zu einem relevanten Thema machen, die Menschen überraschen und zum Nachdenken anregen und die Reputation unseres Unternehmens stärken.

2. Was hat Sie auf die Idee für Ihr Projekt gebracht?

Die Grundidee hat ihren Ursprung ja eigentlich auf Snapchat. Ziemlich früh haben wir als eines der ersten Unternehmen in Deutschland mit der App experimentiert. Mit dem Start der Story-Funktion auf Instagram hat sich gezeigt, dass unser Konzept auch hier funktioniert, obwohl der Kanal bis heute abseits der Storys auf völlig andere Inhalte, nämlich auf ästhetische Fotografie von Windrädern und Solaranlagen, setzt.

Diese beispielhaften Ausschnitte zeigen, wie Eon versucht, junge Zielgruppen für Energiethemen zu begeistern. (c) Screenshot Eon

Diese beispielhaften Ausschnitte zeigen, wie Eon versucht, junge Zielgruppen für Energiethemen zu begeistern. (c) Screenshot Eon

3. Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere daran?

Das „Wie“ ist das Besondere. In einer Branche, die sich im Zuge der Energiewende fast täglich neu erfinden muss, und in einem Unternehmen, das sich in den vergangenen Jahren komplett neu aufgestellt hat und noch aufstellt, braucht es den Mut, sich zu öffnen und relevant für die Zielgruppe zu werden. Viel mehr noch als für Love Brands ist hier ein hohes Maß an Kreativität gefragt, um trockene und sperrige Themen wie digitale Energienetze und intelligente Zähler spannend und originell in Szene zu setzen.

Ausschlaggebend für unseren Erfolg dürfte sein, dass wir alles selbst machen. Das erleichtert die Umsetzung. Wir kennen die Themen, wissen, wie weit wir gehen können. Zudem steckt in den Storys jede Menge Enthusiasmus, Herzblut und Zeit. Wir haben das Glück, immer wieder tolle Praktikanten bei uns im Team zu haben, die uns inspirieren und kräftig unterstützen, und die ihre Gesichter in den Storys immer wieder zum Gesicht von Eon machen.

4. Was hat Ihr Projekt bisher bewirken können?

Wir werden offener und mutiger – nicht nur bei uns im Team, sondern auch erste Kommunikationskollegen anderswo im Unternehmen. Auch wenn manche PR-Themen eher trocken bleiben, führt kein Weg daran vorbei, mit Themen kreativer und mutiger umzugehen. Instagram-Storys sind hier vielleicht die Königsdisziplin. Der Erfolg zeigt, dass wir unserem Ziel, wirklich nah an der Zielgruppe zu kommunizieren und so Relevanz zu erzeugen, Schritt für Schritt näherkommen.

5. Würden Sie alles noch einmal genauso machen?

Social Media lebt von Spontaneität. Trotzdem müssen Instagram-Storys sorgfältig vorbereitet werden, um sie in den Arbeitsalltag zu integrieren. Dabei werden Redaktionspläne zukünftig sicher eine größere Rolle spielen. Außerdem sind wir gespannt, wie die Reise auf Instagram weitergeht, etwa mit neuen Formaten wie IGTV.

 

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