Hunderte Tote durch Selfies

Unterschätztes Risiko?

Laut einer renommierten indischen Fachzeitschrift für Medizin sind zwischen Oktober 2011 und November 2017 weltweit mindestens 259 Menschen beim Fotografieren von Selfies ums Leben gekommen.

Für die mit wissenschaftlichen Methoden erhobene Statistik wertete das Journal of Family Medicine and Primary Care alle Selfie-Todesfälle aus, über die in englischsprachigen Medien berichtet wurde. Die Zahl der so ermittelten Todesopfer überstiege die bisher angenommenen Zahlen, so die Forscher, und liegt zum Beispiel mindestens fünf Mal so hoch wie die Zahl der Todesopfer durch Hai-Angriffe.

Wie das Fachmagazin berichtet, handelte es sich in 72,5 Prozent der Todesfälle um Männer, die beim Schießen von Selbstporträts beispielweise von Bergen stürzten, ertranken oder in Verkehrsunfälle verwickelt wurden. Das Durchschnittsalter der Opfer lag bei knapp 23 Jahren. Die mit Abstand meisten Opfer wurden demnach in Indien verzeichnet (159), gefolgt von Russland und den USA.

Die Wissenschaftler regten angesichts der Zahlen an, an besonders gefährlichen Orten wie auf Klippen, an reißenden Flüssen oder auf hohen Gebäuden offizielle „Selfie-Verbotszonen“ einzurichten. Außerdem sollten Wettbewerbe um die besten Selfies angesichts des potenziell tödlichen Risikos kritisch hinterfragt werden.