Hingefallen, aufgestanden? Die größten Sprecher-Fehler

Rudi Schmidt mahnt einen bewussten Umgang mit Fehlern an.

Welches war der größte Kommunikationsfehler anderer im vergangenen Jahr – und warum?

Rudi Schmidt: Die Rolle der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene bei der Berichterstattung von Publikumsmedien zum Thema Klinik-Hygiene und zwar aus zwei Gründen:

1. Ein ehrenamtlicher Sprecher, der persönlich in einem beruflichen Interessenskonflikt steht, weil er sich über eine Klinik äußert, die in direktem Wettbewer zu seinem eigenen Arbeitgeber steht, sollte in solchen Fällen nicht für eine Fachgesellschaft sprechen.

2. Die Fachgesellschaft positioniert sich regelmäßig über die Skandalisierung statt über die fachliche Beratung, wie es einer Fachgesellschaft zukommt. Zum Glück waren wir noch nie betroffen.

Was war Ihr persönlicher größter beruflicher Fehler?

Da gibt es zwei: Einmal habe ich den CEO vor einer Pressekonferenz für gerade einmal fünf Minuten allein im Saal gelassen. Genug, um sich in der FAZ beinahe um Kopf und Kragen zu plaudern. Der andere Fehler war eine Kapitalmarkt-Veranstaltung mit einem Anker-Aktionär, bei der sich herausstellte, dass dieser Anker-Aktionär kaum Englisch spricht.

Wie war der unternehmensinterne Umgang damit?

Beim ersten Fehler hatten wir Glück: Unsere Konzernmutter schoß am selben Tag einen noch größeren Bock, so dass mein Boss fein heraus war. Seitdem aber gilt die Devise: Auch bei Auslands-PKs fahren immer zwei Sprecher mit. Der zweite Fehler war leicht zu korrigieren: künftig hat der COO den Part übernommen.

Was haben Sie daraus gelernt?

Fehler passieren immer. Die größere Gefahr lauert darin, wie man mit dem Fehler umgeht.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Fehler. Das Heft können Sie hier bestellen.

Weitere Artikel