Hamburger Sparkasse stellt ihr Kundenmagazin ein

Auflage von 650.000 Exemplaren

Das Print-Sterben im Corporate Publishing geht weiter: Nach 15 Jahren verabschiedet sich die Hamburger Sparkasse mit sofortiger Wirkung von ihrer Kundenzeitschrift „Haspa Magazin“. Das Magazin erschien vierteljährlich – immerhin mit einer Auflage von 650.000 Exemplaren. Erhalten konnten Kunden es per Post oder in den Haspa-Filialen.

Im Vorwort der finalen Ausgabe wandte sich Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang an die Leser. Man habe das Magazin in den vergangenen 15 Jahren mit viel Herzblut erstellt – doch die Zeiten ändern sich. Immer mehr Kunden, so Vogelsang, seien auf digitalen Kanälen mit der Sparkasse in Kontakt; jeder Dritte erledige seine Bankgeschäfte online.

Die Mittel, die man in Produktion und Versand des gedruckten Magazins gesteckt habe, wolle man daher künftig in den Aufbau der digitalen Services stecken. Neben dem obligatorischen Mobile Banking bietet die Sparkasse ihren Kunden unter anderem die „Haspa Joker App“ mit Vorteilen für Kunden sowie die Stadtteil-App „Kiekmo“ an.

Erst 2013 hatte die Corporate-Publishing-Agentur Companions die Betreuung der Zeitschrift übernommen. In diesem Rahmen wurde das Magazin auch inhaltlich überarbeitet, war danach laut Companions „deutlich journalistischer aufgestellt“. Jede Ausgabe hatte einen thematischen Schwerpunkt; es enthielt unter anderem Interviews, eine Kolumne und die Rubrik „Streitgespräch“, in der zwei Experten ihre jeweils gegensätzlichen Standpunkte zu einem Thema darstellten.

In den letzten Jahren hatten bereits einige große Unternehmen ihre Print-Titel eingestellt oder stark verkleinert. BMW verabschiedete sich bereits im März 2018 von seinem gedruckten Magazin; ein Jahr später zog Audi nach. Anfang 2019 schrumpfte außerdem der ADAC die Auflage seiner „Motorwelt“ um acht Millionen Exemplare ein; ab 2020 soll hier außerdem ein externer Dienstleister die Produktion übernehmen.

 

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