#dpok: Riesenbudgets empfinde ich als Award-Bremse

Jury-Fragebogen

Wer bist Du, und was machst Du?

Walther Schönzart: Nach meinem Studium mit Schwerpunkt Marketingkommunikation war ich mehrere Jahre als Kundenberater in einer Werbeagentur tätig, bevor ich zur DZ Bank gekommen bin. Seit 2007 leite ich dort die Einheit “Online-Marketing” und steuere Maßnahmen rund um die Corporate Websites, das Online-Marketing und die Projektierung und Umsetzung neuer Online-Vorhaben, wie aktuell zum Beispiel eines neuen Intranets.

An (Online-)Kommunikationsthemen reizt mich…

… das Potenzial, Dinge zu verbessern. Unsere Welt wird immer komplexer und undurchschaubarer. Doch gerade in der Kommunikation – und insbesondere mit Unterstützung durch Online-Medien – kann so vieles so viel einfacher, schneller und überschaubarer werden. Die Technik ist das eine – deren sinnvolle Nutzung aber das eigentliche Ziel. Wissen ist so leicht zugänglich wie nie zuvor. Nutzen wir es doch endlich für die richtigen Dinge! Kollaborative Projekte zu wirklich wichtigen Themen können von weltweit verstreuten Projektteams vorangetrieben werden. Machen wir was draus!

Vom dpok 2017 wünsche/erhoffe ich mir…

Immer wieder gibt es diese Leuchttürme, die *WOW*-Ideen, welche die Online-Landschaft erhellen und anderen den Weg weisen. Ich wünsche mir, dass ich im Rahmen meiner Jurytätigkeit auch dieses Jahr wieder von zahlreichen „WOWs!“ überrascht werde.

Damit können Projekte/Kampagnen/Bewerber bei mir punkten…

Den Einsatz von Riesenbudgets empfinde ich persönlich immer häufiger als Award-Bremse. Mit großen Budgets große Kampagnen zu fahren, verdient sicherlich Beachtung – aber wie steht es um die Kreativität, um die intelligent gemachten Kampagnen-Ohrwürmer, an die man sich immer und immer wieder gerne erinnert – auch wenn man ihnen nicht ständig in Anzeigen begegnet? Punkten können bei mir diejenigen Kampagnen, die mit geringem Aufwand ihre kommunikativen wie auch ökonomischen Ziele erreichen.

Die (Online-)PR-Trends dieses Jahres sind für mich…

Im Rahmen der allgegenwärtigen Digitalisierungsbestrebungen kommen alle Unternehmen zwangsläufig immer wieder an den gleichen Baustellen vorbei: Die ursprüngliche Unterscheidung von interner und externer Kommunikation, die Aufgabenteilung zwischen Marketing und Kommunikation – all das verliert zunehmend an Trennschärfe; die Grenzen werden fließend und verschwinden immer häufiger. Alles ist in Bewegung – auch wenn die Veränderung in vielen großen Unternehmen nur langsam und vorerst wenig spürbar sein mag. Der interessanteste Trend des Jahres ist daher für mich, wie Unternehmen mit den Aspekten “Content-Erstellung” und “Content-Distribution” umgehen.

Ein letzter Tipp…

Zeigen Sie, wofür Sie brennen!

Über den Deutschen Preis für Onlinekommunikation (dpok)

Der Deutsche Preis für Onlinekommunikation wird seit 2011 jährlich vom Magazin pressesprecher veranstaltet, um herausragende Projekte, professionelle Kampagnenplanung und zukunftsweisende Strategien digitaler Kommunikation auszuzeichnen. Am 8. Juni haben die Nominierten wieder die Möglichkeit, ihre Projekte live der Jury vorzustellen. Unternehmen und Institutionen sowie Verbände und Kommunikationsagenturen konnten sich mit ihren Projekte und Kampagnen in insgesamt 39 Kategorien für die Auszeichnung bewerben.

 

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