Das Wir-Gefühl von innen nach außen tragen

Dpok – von den Besten lernen

Erstmals wurde der Deutsche Preis für Onlinekommunikation in diesem Jahr auch in Branchen verliehen. Die Auszeichnung in Gold in der Kategorie „Tourismus“ ging an die Johannesbad-Gruppe. Mit der Kampagne „Sei dabei!“ bündelt der Gesundheitsdienstleister interne und externe Kommunikationsmaßnahmen, die unter dem Motto „Wir bringen mehr Familie ins Familienunternehmen“ das Gemeinschaftsgefühl in den Mittelpunkt stellen sollen. Unsere Fragen beantwortet Simon Pink, Leiter Marketing und Unternehmenskommunikation der Johannesbad-Gruppe.

Können Sie kurz Ihre Kampagne beschreiben?

Die „Sei dabei“-Kampagne startete 2016 mit einer Weihnachtskarte, die unsere rund 2.000 Mitarbeiter selbst gestaltet haben. Aus vielen einzelnen gemalten Karten haben die damaligen Auszubildenden und ein Künstler ein Kunstwerk geschaffen. Das so entstandene Bild und ein neues Wir-Gefühl haben wir dann nach außen getragen, um auch zukünftige Mitarbeiter anzusprechen.

Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern drehten wir einen 30-sekündigen Film, in dem die Geschäftsbereiche und verschiedenen Berufe der Johannesbad-Gruppe vorgestellt werden. Der Film bildet nun den Kopf unseres Karriereportals, ebenfalls Bestandteil der Kampagne.

Darüber hinaus haben wir für unsere Mitarbeiter unter anderem ein Gesundheitspaket entwickelt: Genesungskarte, Taschentücher, Halsbonbons und Handdesinfektionsspray bekommen sie, wenn sie ein paar Tage krankheitsbedingt abwesend sind. Und wenn es länger dauert, auch ein spannendes Buch. Und unsere Bewerber erfahren Wertschätzung durch ein liebevoll zusammengestelltes Booklet, in dem unter anderem die Vorteile der einzelnen Standorte aufgezählt sind – ob für Freizeit, Kultur, Familie oder Sport.

Unsere interne Kommunikation und das Employer Branding sind eingebettet, integriert und damit authentisch und koordiniert. Das ist uns wichtig.

Gemeinsam mit einem Künstler gestalteten die Mitarbeiter der Johannesbad-Gruppe 2016 eine Weihnachtskarte - Auftakt zu einer Kampagne, die das "Wir"-Gefühl steigern sollte. (c) Johannesbad-Gruppe

Gemeinsam mit einem Künstler gestalteten die Mitarbeiter der Johannesbad-Gruppe 2016 eine Weihnachtskarte – Auftakt zu einer Kampagne, die das “Wir”-Gefühl steigern sollte. (c) Johannesbad-Gruppe

Was hat Sie auf die Idee für Ihre Kampagne gebracht?

Zuhören und Nachdenken! Wir wollten das Miteinander, einen unserer Kernwerte, nicht nur in bunten Broschüren stehen haben, sondern leben und dabei den Austausch stärken. Dass die Gesundheit unserer Mitarbeiter für uns eine besondere Rolle spielt, ist nachvollziehbar. Wir wissen sehr genau, wie wichtig dies für die Atmosphäre in der Gruppe ist, und wollten es erlebbar gestalten, nicht nur präventiv darüber sprechen oder von oben herab „verordnen“.

Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere daran?

Die konzeptionelle Herausforderung für die verschiedenen Zielgruppen, das heißt Kunden und Mitarbeiter, gemeistert zu haben! Der Kontext und die Logistik waren und sind sehr fordernd: Wir haben sehr heterogene Geschäftsbereiche an mehr als zehn Standorten mit rund 2.000 Mitarbeitern. Dazu, wie immer, ein überschaubares Budget, ein kleines (aber feines) Projektteam und extremen Zeitdruck. Und, was man nicht vergessen darf, die Gruppe als solche, das heißt als ein Konzern, existiert erst seit 2014. Aus vielen kleineren Familien entwickeln wir derzeit somit eine erfolgreiche Großfamilie.

Was hat Ihre Kampagne bisher bewirken können?

Der strategische Ansatz war, Projekte dieser Größenordnung alle zwei Jahre zu entwickeln und umzusetzen. Dies war der Kick-off und wir wollten in erster Linie die definierten Zielgruppen aktivieren. Die Zahlen sprechen für sich: mehr Anfragen durch die Presse, mehr Zugriffe auf unsere Webseiten, Verbesserung der Bewertungen und Scores auf der Bewertungsplattform Kununu. Außerdem eine rege Kommunikation untereinander und eine positiv veränderte Atmosphäre in der gesamten Gruppe.

Würden Sie alles noch einmal genauso machen?

Ein paar Verbesserungen gibt es natürlich immer. Im Großen und Ganzen aber ja!