Die Top Ten des CEO Medienpräsenz-Rankings

Siemens-Chef Joe Kaeser hatte 2014 die größte Medienpräsenz, gefolgt von Jürgen Fitschen von der Deutschen Bank und VW-Boss Martin Winterkorn. Das ist das Ergebnis des CEO Medienpräsenz-Rankings 2014 von Keynote Kommunikation. Hierfür wurde die Sichtbarkeit der wichtigsten Manager der 82 größten börsennotierten Unternehmen in den Medien ausgewertet. Erstmals wird dabei auch die Tonalität der Berichterstattung berücksichtigt, denn auch nach einem Jahr voller schlechter Presse kann man auf einem der vorderen Plätze landen…

Das sind die Top Ten

Platz 1

Joe Kaeser (c) Siemens AG

Joe Kaeser (c) Siemens AG

Joe Kaeser, seit 2013 Vorstandsvorsitzender der Siemens AG, ist ein Aufsteiger des Rankings: Im Vorjahr lag der Niederbayer, der eigentlich Josef Käser heißt, noch auf Platz 8. In den 4.123 Erwähnungen in den Medien und einem Gesamtanteil von 10,4 Prozent lagen die positiven Konnotationen leicht vor den negativen.

Platz 2

Jürgen Fitschen (c) ap fotografie

Jürgen Fitschen (c) ap fotografie

Weniger Glück mit der Tonalität der Berichterstattung über sich hatte der Co-Vorsitzende des Vorstands der Deutschen Bank: Bei Jürgen Fitschen überwogen die negativen Berichte. Er stieg vom Platz 3 im Vorjahr aufs Treppchen mit 3.561 Erwähnungen.

Platz 3

Martin Winterkorn (c) © claudia kempf processed by feinscan.de

Martin Winterkorn (c) © claudia kempf processed by feinscan.de

Mit 2.889 Treffern landete der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn auf dem 3. Rang. Und ist damit auf dem absteigenden Ast, denn 2013 stand er noch an der Spitze des Rankings. Winterkorn fand zum Beispiel im November in der „Bild am Sonntag“, dass Frauen in Führungspositionen „häufig die „besseren Männer“ sind.“ Positive und negative Erwähnungen halten sich bei ihm in etwa die Waage.

Platz 4

Dieter Zetsche (c) DaimlerChrysler

Dieter Zetsche (c) DaimlerChrysler

Ein positiveres Image hat dem Ranking nach der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche. Der in Istanbul geborene CEO kam auf 2.718 Treffer und gab damit seinen Vorjahresplatz 2 auf. Die Berichterstattung in 2014 war auch vom Wachstumskurs des Autobauers geprägt.

Platz 5

Anshu Jain (c) ap fotografie

Anshu Jain (c) ap fotografie

Anshu (eigentlich Anshuman) Jain, neben Fitschen Co-Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, gab ebenfalls einen Platz ab mit 2.316 Erwähnungen und leicht überwiegend negativer Presse. Die Themenschwerpunkte der Manager: Mehr Rendite, weniger Skandale und eine neue Kultur.

Platz 6

Carsten Spohr (c) Lufthansa

Carsten Spohr (c) Lufthansa

Eine ausgeglichene Positiv-Negativ-Bilanz erreicht Carsten Spohr von der Lufthansa: Er taucht mit 1.529 Nennungen erstmalig im Ranking auf, weil er erst seit Mai 2014 Vorstandsvorsitzender ist. Seine größten Herausforderungen: Die Konkurrenz durch Billigflieger und der Pilotenstreik.

Platz 7

Herbert Hainer (c) adidas group

Herbert Hainer (c) adidas group

Mit 1.299 Treffern landete Adidas-CEO Herbert Hainer auf Platz 7 und stieg mit einer ausgeglichen Bilanz aus positiven und negativen Erwähnungen fünf Plätze auf. Einst als Verkaufsleiter unter anderem für Taschen gestartet, leitet er heute den zweitgrößten Sportartikelhersteller der Welt. In der Kritik landete das Unternehmen wegen der mangelnden Arbeitsrechte bei Herstellern außerhalb Deutschlands.

Platz 8

Peter Terium (c) RWE

Peter Terium (c) RWE

Immerhin zwei Plätze aufgerückt ist RWE-CEO Peter Terium. Die leichte Mehrheit der 1.106 Nennungen ist negativ, was an der nötigen finanziellen Konsolidierung und den Folgen der Energiewende für den Energieversorger liegen kann.

Platz 9

Timotheus Höttges (c) Deutsche Telekom AG

Timotheus Höttges (c) Deutsche Telekom AG

Ebenfalls zum ersten Mal dabei: Der Telekom-Vorstandsvorsitzender Timotheus Höttges mit 1.087 Erwähnungen. Positive und negative Treffer halten sich bei dem Nachfolger von René Obermann in etwa die Waage. Höttges schrieb sich unter anderem die Themen internationaler Wettbewerb, integrierte Netz und digitalisierte Geschäftsmodelle auf die Fahnen.

Platz 10

Mathias Döpfner (c) Axel Springer SE

Mathias Döpfner (c) Axel Springer SE

Als bestplatzierter MDAX-Vertreter steht Mathias Döpfner als Axel Springer-CEO auf Platz 10 und stieg mit einer leicht positiven Bilanz in 1.067 Nennungen drei Plätze auf. Der Musikwissenschaftler hat 2014 unter anderem in einem offenen Brief Google-Boss Eric Schmidt kritisiert und baute die Beteiligungen und Online-Aktivitäten des Verlags weiter aus.

Zur Methodik des Rankings

Der CEO Communication Monitor ermittelt kontinuierlich die Medienpräsenz der Vorstandsvorsitzenden der wichtigsten deutschen Konzerne. Herausgeber der Studie ist das Beratungsunternehmen Keynote Kommunikation in München.

Für das Gesamtpanel wurden die 250 wichtigsten deutschsprachigen Print- und Online-Medien ausgewertet. Das Panel der Leitmedien bestand aus den 15 Medien, die im vergangenen Jahr am häufigsten zitiert wurden. Für die Untersuchung wurde die Anzahl der Artikel erfasst, in denen der Name eines Vorstandsvorsitzenden mindestens einmal genannt wurde.

Die Untersuchung der Tonalität erfolgte durch eine automatisierte Sentiment-Analyse, wobei die Anzahl der Punkte den Anteil der positiven und negativen Aussagen an der Gesamtberichterstattung anzeigt (Skala von 0 bis 5 Punkte). Obwohl die Sentiment-Analyse nach den neusten Methoden durchgeführt wird, erreicht diese Art der automatischen Auswertung nicht die Qualität manueller Tonalitätsanalysen. Die Ergebnisse zeigen deshalb nur den allgemeinen Trend auf.

Für die Studie wurden 39.700 Artikel mit CEO-Nennungen ausgewertet. Die zehn Dax-CEOs, die am häufigsten in den Medien auftauchten, stehen zusammen für 70 Prozent der Dax-CEO Berichterstattung. Die zehn am seltensten in den Medien genannten Dax-CEOs stehen für nur 9 Prozent der CEO Berichterstattung.

Lesen Sie mehr zum Ranking in unserer nächsten Aufgabe.

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