Appetitzügler zur Weihnachtszeit

Die Weihnachtszeit hat ihre stressigen Seiten – volle Einkaufszentren, Hektik, gesellschaftliche Zwänge, Völlerei. Der Online-Bestelldienst Lieferando setzt noch eins drauf und sorgt dafür, dass es einigen Menschen auf dem Nachhauseweg gründlich schüttelt; vor Ekel, nicht vor Kälte. Ein glänzend-fettiger Burger mit Weihnachtsmütze ziert die Weihnachts-Kampagne; dazu ein peinliches „Ihr Rinderlein kommet“, und es geht noch weiter: „Jetzt Christus geliefert“ haut in dieselbe Kerbe wie „Ich bin dir Farfalle“ oder „Ihr Rinder vom Bahnhof Zoo“. Das soll Wortwitz sein: „Uns war klar, dass diese Werbung etwas im Grenzbereich der Norm liegt“, sagt Lieferando-Sprecher Andreas Engel der „Welt“ dazu, „verletzen wollen wir damit aber niemanden“. Das kann schon sein, aber durch Geschmacklosigkeit die Marke ins Gespräch zu bringen, wirkt armselig. Die Verantwortlichen lachen sich sicherlich dennoch ins Fäustchen, haben sie durch die Debatte bekommen, was sie wollten: Aufmerksamkeit. Die Kampagne ist so doof, dass sie wieder gut ist? Eher nicht, sie ist so doof, dass sie einfach nur doof ist. Punkt.

Plakat aus der aktuellen Weihnachtskampagne (c) Privat

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