Amazon-Mitarbeiter:innen kritisieren Klimaschutz-Spende

Bezos spendet 10 Milliarden

Anfang der Woche gab Amazon-CEO Jeff Bezos bekannt, 10 Milliarden Dollar in die Bekämpfung des Klimawandels spenden zu wollen. Das Geld soll in die Initiative „Bezos Earth Fund“ fließen, die ab Sommer Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen und Nichtregierungsorganisationen unterstützen wird.

Klimaschutz sei die größte Bedrohung unseres Planeten, so Bezos in seiner Ankündigung auf Instagram. Er wolle mit anderen zusammenarbeiten, um den verheerenden Effekt des Klimawandels auf unseren Planeten zu bekämpfen.

Bei einigen seiner Mitarbeiter:innen kam das Projekt jedoch gar nicht gut an: Die Gruppe „Amazon Employees For Climate Justice“ kritisierte die Aktion in einer auf Twitter veröffentlichten Erklärung. Bezos’ Großzügigkeit sei zwar lobenswert – das Unternehmen müsse jedoch zunächst selbst umweltfreundlicher werden. Amazon solle aufhören, die Zerstörung der Welt durch öl- und gasfördernde Unternehmen zu unterstützen und Thinktanks zu fördern, die den Klimawandel leugnen.

Außerdem fordert die Gruppe von Bezos – immerhin dem reichsten Mann der Welt – beim Kampf gegen den Klimawandel eine Vorreiterrolle einzunehmen: „Die Geschichte lehrt uns, dass sich wahre Visionäre gegen etablierte Systeme erheben – obwohl es sie oft selbst teuer zu stehen kommt.“

Angestellte, die Amazon in Bezug auf seinen Umgang mit dem Klimawandel öffentlich kritisieren, leben gefährlich: Anfang des Jahres wurde bekannt, dass das Unternehmen kurz vor den weltweiten Klimaprotesten am 20. September seine internen Kommunikationsrichtlinien geändert hat. Mitarbeiter:innen ist es seitdem untersagt, sich ohne Genehmigung öffentlich über Amazons Klimapolitik äußern. Zwei Beschäftigten soll das Unternehmen sogar mit der Kündigung gedroht haben, nachdem sie öffentlich über Amazons CO2-Ausstoß gesprochen hatten. Ende Januar hatten sich über 350 Mitarbeiter:innen auf dem Blog der Gruppierung öffentlich gegen die Richtlinie ausgesprochen.

 

 

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