Amazon droht Klima-Aktivisten mit Rauswurf

Vorwürfe gegen Internet-Riesen

Der Internet-Riese Amazon hat einzelnen Angestellten mit einem Rauswurf gedroht, sollten sie die Klimapolitik des Unternehmens weiterhin öffentlich kritisieren. Das geht aus einem Bericht der BBC hervor. Die Drohungen richten sich gegen Mitglieder der Gruppe „Amazon Employees for Climate Justice (AECF)“, die sich gegen den weltweiten Klimawandel engagiert.

Diese hatten in den vergangenen Monaten wiederholt gefordert, Amazon solle seiner Verantwortung im Kampf gegen die Erderwärmung gerecht werden. Das Unternehmen müsse zum einen klimaneutral werden. Zum anderen solle es die Zusammenarbeit mit Politikern und Lobbyisten beenden, die den Klimawandel leugnen.

Im September 2018 hatte Amazon-Chef Jeff Bezos den Forderungen schließlich teilweise nachgegeben und verkündet, er wolle das Unternehmen bis zum Jahr 2030 auf erneuerbare Energien umstellen. Amazon solle bis zum Jahr 2040 außerdem emissionsfrei werden. Am Tag danach schlossen sich mehr als tausend Mitarbeiter den weltweiten Klimaprotesten an, um gegen die Klimapolitik des Unternehmens zu demonstrieren.

Interne Kommunikations-Richtlinien kurz vor den Klimaprotesten geändert

Bezos will nun offenbar gegen die hauseigenen Klima-Aktivisten vorgehen. In einer auf Twitter veröffentlichten Pressemitteilung erklärte die AECF, Amazon habe seine Richtlinien für die interne Kommunikation kurz vor den weltweiten Klimaprotesten am 20. September geändert. Fortan sei es Mitarbeitern untersagt gewesen, sich ohne Genehmigung öffentlich über die Klimapolitik des Unternehmens zu äußern.

Dies sei – so die AECF – im Unternehmen allerdings nie üblich gewesen. Ganz im Gegenteil habe man Beschäftigte zuvor immer dazu aufgefordert, Kritik offen zu äußern. Amazon wies dagegen darauf hin, dass die internen Richtlinien nicht neu seien. Ganz gleich, ob sich das Unternehmen damit am längeren Hebel wähnt: Es sollte klar sein, dass es Amazons Image nicht förderlich sein dürfte, sollte man gegen die Mitglieder der AECF nun tatsächlich arbeitsrechtlich vorgehen.

 

 

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