5 Fragen an… Edith Stier-Thompson

PR-Hackathon

Frau Stier-Thompson, als Veranstalter bringt news aktuell Kommunikatoren, Entwickler und Webdesigner für die kommenden zweieinhalb Tage in der Frankfurter Jahrhunderthalle zusammen. Worum geht es bei der „Mission PR“?

Wir haben das Thema “Mission PR” mit Absicht sehr weit gefasst. Dass man vorab nicht weiß, was passiert, ist Teil der Hackathon-Philosophie. Und natürlich genau das, was am Ende wirklich spannend ist. Viele Konferenzen leiden doch darunter, dass das Spontane fehlt, dass die Positionen von Keynotern und Influencern sowieso bekannt sind. Da gibt es oft nicht viel Neues herauszuholen. Bei einem Hack ist es genau anders. Und das finden wir so reizvoll an diesem Format.

Was erhoffen Sie sich von dem Aufeinandertreffen dreier so unterschiedlicher Disziplinen?

Letztendlich geht es doch immer um das Gleiche. Die entscheidende Frage lautet: Was muss die PR leisten, um auch in Zukunft relevant zu sein? Nur wer tatsächlich etwas zur Wertschöpfungskette beizutragen hat, wird bei der Verteilung der Budgets gut wegkommen. Stillstand ist hier der größte Hemmschuh. Insbesondere in unserer sich rasant wandelnden digitalen Welt.

Es ist doch so: Wenn man im eigenen Saft schmort, das eigene Silo nicht verlässt, dann ist es schwierig, Neues anzustoßen. Wir meinen, dass die Chance, Unerwartetes zu schaffen, wesentlich größer ist, wenn unterschiedliche Kompetenzen an einem Strang ziehen.

Können Sie uns schon einen Einblick geben, an welchen Themen/Ideen/Projekten die Teams vor Ort arbeiten?

Ich kann nur so viel verraten: Die eine oder andere Pitch-Idee ist uns bekannt. Es geht zum Beispiel um Optimierungen in der Projektorganisation, um Bots für unterschiedliche Anwendungen, um Erleichterungen in der Social-Media-Kommunikation, um Influencer-Relations und um Big Data. Entscheidend ist aber nicht die rohe Idee, sondern das, was man draus macht. Möglichkeiten ausloten. Vermarktungskonzepte erarbeiten. Einen Look entwerfen. Prototypen bauen, um Investoren zu begeistern. Und, und, und.

 „Ohne die Scheuklappen des Tagesgeschäfts“ sollen die Teilnehmer des Hackathons agieren, werden Sie in einer Pressemitteilung Anfang der Woche zitiert. Fehlt es der PR-Branche wirklich an Freiraum zum Denken, um innovativ und zukunftsfähig zu sein?

Das kann ich für die komplette Branche nicht beantworten. Der großartige Zuspruch zu unserem Hackathon legt diese Vermutung aber nahe. Zumindest sind viele PR-Macher davon begeistert, drei Tage lang mit anderen an Ideen zu arbeiten, sich auszutauschen, den Horizont zu erweitern. Und es ist ja so: Auch wenn ich im Unternehmen jede Menge Freiraum genieße, ist es doch für alle spannend, neue Formen des Co-Working auszuprobieren.

Schauen Sie doch einmal unabhängig der laufenden Veranstaltung in die (nahe) Zukunft der PR-Branche. Welche Trends werden Kommunikatoren in den kommenden Jahren beschäftigen?

Wir bei news aktuell stellen fest, dass der Bedarf an Kennzahlen immer weiter steigt. Je stärker die Verbreitung von Social Media und damit die digitale Informationsvermittlung ist, desto besser werden auch die Daten über Wahrnehmung und Weiterverbreitung. Darüber wollen Unternehmen Bescheid wissen. Letztendlich geht es um Big Data. Darauf muss die Branche insgesamt Antworten finden. Agenturen, Dienstleister, Strategen gleichermaßen.

Im Großen bedeutet das aber: Marketing, Vertrieb und PR wachsen weiter zusammen. Ganze Redaktionen entstehen. Stichwort Content Marketing. Die Newsrooms in Unternehmen werden zahlreicher. Marken werden zu Medien einer neuen Art. Und zwar immer mehr. Das ist der Megatrend für die nächsten Jahre.

 

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