Ausgabe: 7 | 2014

Kommunikations-Controlling, Evaluation und Eigen-PR

Kontrolle ist besser?

Kennen Sie den „Sputnikschock“? Mit diesem Fachbegriff wird die Reaktion der USA und Westeuropas auf den Start des gleichnamigen Satelliten durch die Sowjetunion im Oktober 1957 beschrieben. Die plötzliche Erkenntnis über die Technologie-Ebenbürtigkeit des Gegners im Kalten Krieg beendete schlagartig die sicher geglaubte Überlegenheit des Westens. Was folgte, war neben dem Wettrüsten und der Reformierung des Bildungswesens in den USA vor allem eine Krise der Selbstwahrnehmung. Dabei kam der Start des Satelliten nicht einmal unerwartet, in Fachkreisen war er sogar angekündigt worden.

Trotzdem: Vergleichbarkeit aufgrund von Fakten kann zu Schocks führen. Auch wir hatten Angst vor diesem Heft. EVALUATION. Liest sich sterbenslangweilig. Theorielastig. Und zahlenfixiert. Erstmal. Aber bei der Recherche wurde das Titelthema doch schnell spannend: Schließlich fanden wir zu vielen Fragen widersprüchliche Antworten und lassen Experten mit gegensätzlichen Perspektiven zu Wort kommen. Wie lässt sich Kommunikation messen? Und warum haben wir solche Angst davor? Wie kann der Sprecher den Schalter im Kopf umlegen und die Erkenntnisse für die Eigen-PR nutzen? Am Ende waren wir im Team verblüfft, wie aufregend Kommunikations-Controlling doch sein kann und haben nicht länger vom „Steakholder“ geschrieben …

Vergleiche muss der Kommunikationskongress nicht scheuen: Mehr Besucher, mehr Aussteller, mehr Vorträge als im Vorjahr – und erstmalig mehr als 12.000 Leser und Zuschauer für unser dazugehöriges ­Online-Dossier mit vielen Beiträgen und Videos. Vielen Dank! (Wie Sie sehen, habe ich das Interview zur Eigen-PR in der Titelstrecke aufmerksam gelesen …)

Unsere Rubrik „Ein Thema, vier Perspektiven“ bekommt Zuwachs: Im Wechsel mit ihr werden wir künftig „Sprechende Schreibtische“ präsentieren: Kommunikatoren aus den unterschiedlichsten Bereichen zeigen ihre Arbeitsplätze und womit sie sich im Alltag umgeben.

Am Ende schließt sich der Kreis zum „Sputnik“: Denn in wenigen Tagen soll unser „Mann im Mond“, der Astronaut Alexander Gerst, nach Monaten an Bord der ISS wieder sicher auf der Erde landen. Wie man einen Raumfahrer als Marke positioniert, lesen Sie ab Seite 40. Ganz ohne Schock. Versprochen.

Wir wünschen Ihnen jede Menge Inspiration beim Lesen.

Artikel aus dem Magazin Kommunikations-Controlling, Evaluation und Eigen-PR