Ausgabe: 6 | 2020

DAS CORONA-JAHR

Ausblick

Die Nachrichten rund um das Coronavirus ähneln sich seit fast zehn Monaten. Jeden Morgen gibt es die neuen Infektionszahlen. In den Corona-Tickern liest man, wer in der Politik Maßnahmen lockern oder – wie aktuell – verschärfen will. Zuletzt ging es viel um Weihnachten und Glühweinstände. Von Fahrradfahren statt U-Bahn war die Rede. Von Pullovern. Laschet, Söder, Lauterbach – es wiederholt sich. Die Lage ist ernst. 2020 war das Corona-Jahr.

Ich hoffe, dass wir Sie als „pressesprecher“ in den vergangenen zwölf Monaten mit relevanten Themen und Meinungsbeiträgen durch Ihren beruflichen Alltag begleitet haben. Es war mein erstes komplettes Jahr als Chefredakteur. Wie wohl die meisten von Ihnen hätte auch ich gerne mehr Veranstaltungen vor Ort besucht, Menschen getroffen und Interviews lieber nicht per Teams oder Telefon, sondern im persönlichen Gespräch geführt.

Die Wahlniederlage von Donald Trump war das wichtigste Einzelereignis des Jahres. Seine Lügen, die von ihm verbreiteten Fake News und seine Tweets voller Verachtung für kritischen Journalismus sind eine unschöne Seite der PR. Bei allem Verständnis für Spin, Marketing, Lobbying und für den Drang nach positiven Nachrichten tut die Kommunikationsbranche gut daran, aufrichtig und transparent zu agieren, wenn sie in der Gesellschaft dauerhaft Wertschätzung genießen will.

In dieser Ausgabe gibt es einen Corona-Rückblick light. Daimler-Kommunikationschef Jörg Howe beklagt im Interview, dass Krawalljournalismus auf dem Vormarsch ist. Christiane Germann stellt fest,dass es im Bereich Social Media bei Behörden Fortschritte gegeben hat. Vier Kommunikationsverantwortliche berichten, wie Newsrooms sich als die optimale Struktur in Krisensituationen bewährt haben. Nimmt man die von uns befragten Kommunikator*innen beim Wort, dann werden im kommenden Jahr Nachhaltigkeit und Klimaschutz wieder stärker in den Fokus rücken.

In Berlin hat der Pannenflughafen BER eröffnet. Hannes Hönemann, Kommunikationschef der Flughafengesellschaft, erklärt im Interview, wie die Eröffnung in Corona-Zeiten ablief und warum es sein wichtigstes Ziel war, weitere Pannen zu vermeiden. Erfreulicherweise versucht Hönemann nicht, das Projekt schönzureden. Es kann nur besser werden.

Im Laufe des kommenden Jahres wird der „pressesprecher“ den bereits für 2020 angekündigten und aufgrund der Coronakrise verschobenen Namenswechsel vollziehen. Der neue Name wird nicht „pressesprecher*in“ sein, wie Leserinnen und Leser zuletzt häufiger vermuteten.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit, einen guten Start ins neue Jahr und viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe!

 

Artikel aus dem Magazin DAS CORONA-JAHR