Totenkreuze, Handschellen und Peitschen – denken Sie dabei an Adidas, Coca Cola oder McDonald’s? Im Kontext der Bauarbeiten für die Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar liegt diese Symbolik nahe, dort werden seit Jahren die Rechte der Arbeitsmigranten verletzt.
Einige kreative Nutzer haben nun auf den Plattformen Reddit, Bored Panda und Imgur die Sponsoren-Logos visuell an die aktuelle Situation im Gastgeberland angepasst: „Proudly presenting the human rights abuses of World Cup 2022“, lautet der Slogan, der unter den umgestalteten Markenzeichen die bittere Wahrheit ausspricht.
Amnesty International hatte vor einigen Tagen im Bericht “Promising little, delivering less” festgehalten, nichts habe sich in den vergangenen Jahren geändert, die über 1,5 Millionen Gastarbeiter seien weiter vom Erbarmen der Sponsoren und Arbeitgeber abhängig. Der Weltfußballverband Fifa steht seit langem in der Kritik, dies zu dulden (und hat nun durch die Festnahmen in Zürich, die auch einen Korruptionsverdacht bei der WM-Vergabe in Katar nahelegen, noch ganz andere Probleme); nun werden auch die Sponsoren zum Handeln – sagen wir es höflich – animiert.
Mittlerweile haben Coca-Cola und Visa den Verband aufgefordert, mehr Druck auf Katar auszuüben – ein erster (Mini)Schritt in die richtige Richtung. Es wird sich zeigen, wie ernst Unternehmen die Mahnung der User – und damit die Meinung potenzieller Kunden – nehmen.
Die verfremdeten Logos von Adidas, Coca-Cola und Hyundai Screenshot: http://imgur.com/gallery/zZlzf/new/ Vashman01
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Screenshot: http://imgur.com/UOqDePx /sweetmonkeylove
Screenshot: http://www.boredpanda.com/fifa-supporting-the-human-rights-violation-in-qatar/ Jos van Hout
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Update:
- Die amerikanischen Behörden untersuchen nun auch Geschäfte mit Sportvermarktern. In einem der Bestechungsfälle geht es um einen Vertrag. Es wird gemutmaßt, das es sich dabei um den amerikanischen Sportartikelkonzern Nike handelt.
- Die Uefa fordert, dass die für Freitag geplante Wahl des Fifa-Präsidenten Joseph Blatter verschoben wird.
- Der Präsident des englischen Fußballverbands, Greg Dyke, fordert den Rücktritt von Joseph Blatter.
- Blatter nahm auf der Fifa-Webseite Stellung zu den Vorwürfen.