Im Bällebad nach Perlen tauchen

Sieben Sätze

Die New Yorker Design- und Werbeagentur Pearlfisher ist vielleicht der innovativste Arbeitgeber des Jahres – statt grauer Bürotristesse bietet sie ihren Angestellten seit Kurzem ein Bällebad. Das mit 81.000 weißen Kugeln gefüllte Becken, in dem sogar Meetings abgehalten werden, soll das innere Kind im Mitarbeiter wecken und das Entstehen frischer Ideen fördern. Überlegen Sie mal was das für das Employer Branding bedeutet! Stellenausschreibungen vieler Agenturen klingen ja schon jetzt wie eine Einladung zu einem ziemlich hippen Kindergeburtstag, aber eine Offerte à la „Wir bieten: Spannende tages- und nachtfüllende Aufgaben und natürlich Kickertisch, Bällchenbad, Wasserrutsche und Rhabarberschorle bis zum Abwinken“ könnte die Verlockung ins Unermessliche steigern.

Sollten Sie die Macht des Austobens nun noch immer unterbewerten und sich der Erkenntnis verweigern, dass der gemeine Mitarbeiter zum Tagestief zwischen drei und vier Uhr nun einmal ein Bad im Plastikmeer braucht, um sich seine Kreativität zu bewahren, sei an dieser Stelle auf das amerikanische National Institute of Play verwiesen. Auf dessen Webseite heißt es: “You can discover more about a person in an hour of play than in a year of conversation.” Was dem Design-Freigeist sein Bällebad, ist dem PRler vielleicht eine Partie Outdoor-Schach oder eine Sprechrolle im agentureigenen Fingerpuppentheater; wo genau die Leidenschaften liegen, gilt es künftig im Bewerbungsgespräch herauszufinden – die Spiele sind eröffnet.

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